Zehn Jahre Bürgerinitiativen in Gießen

Gegen Landesgartenschau, Naturzerstörung, Stadtverschuldung 

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Herzlich mit Stacheldraht

„Heuschrecken“ werden diejenigen genannt, die von einer Landesgartenschau zur anderen ziehen, wie der Geschäftsführer der Fördergesellschaft Landesgartenschauen Detleff Wierzbitzki. Sie verprassen in den meisten Fällen Steuergelder, hinterlassen Schuldenberge und Raubbau an der Natur. In einem Geklüngel dieser hessisch-thüringischen Fördergesellschaft, dem Gießener Magistrat mit den Grünen an der Spitze, einem Gießener Förderverein der Reichen (u.a. Sommerlad, Lions-Club, Rotary), und dem „Landesvater“-Bouffier-Clan sollten „eine Symbiose ... aus Hochbau, Tiefbau, Straßenbau, den notwendigen Grünanlagen der Stadt ...“ geschaffen werden (aus: Homepage der Fördergesellschaft). Damit sind die ausgemachten Profiteure schon genannt. Wie der Giessener Anzeiger später berichtete, hatten die lokalen Unternehmer am wenigsten vom Geschäft.

Für die BI "Stoppt diese Landesgartenschau" war es ein schwerer Beginn. Unterschriftensammeln unter ein Volksbegehren wurde von der grünen Bürgermeisterin geblockt. Im Stadthaus traute sich niemand zu unterschreiben. Die Angst vor Repressalien ging um. Die Rechtsabteilung der Stadt gab der BI falsche Auskünfte. Und das große Geld, die "Gießener Allgemeine Zeitung" und die Justiz agierten auf der anderen Seite. Einen Teilerfolg der BI vor dem Verwaltungsgericht Gießen kassierte die nächste Instanz. Das erste Volksbegehren war damit abgelehnt.

Dennoch zahlte sich die Beharrlichkeit aus. In einer repräsentativen Umfrage des Gießener Anzeiger lehnte die Mehrheit der Gießener die Landesgartenschau ab. Durch die mickrigen Besucherzahlen 2014 wurde sie bestätigt: Statt prognostizierter Million knapp 300.000 verkaufte Eintrittskarten. Darunter 38.000 reduzierte für Studenten und einige Tausend Kinderkarten.

HaushaltsgauPleiten, Pannen und Kürzungen geplanter Maßnahmen begleiteten die Landesgartenschau. Die Lüge von den „nur fingerdicken Bäumen“, die gefällt werden sollten (verbreitet von der grünen damaligen Bürgermeisterin KETTENSÄGEN-GERDA Weigel Greilich), wurde zum Symbol der LAGA. Pilze bedrohten plötzlich die Bäume, japanische Zierfische mussten plötzlich gerettet werden. NATO-Stacheldraht hielt Bürger vom Betreten ihres Erholungsgeländes ab.

Lügen der BürgermeisterinIn einer zweiten erfolgreichen Unterschriftensammlung mit über 5000 Unterschriften erzwang die BI ein Bürgerbegehen zur Rettung des Schwanenteichs vor dem Zugriff der Stadt. Darauf wollten sich die bürgerlichen Stadtverordneten nicht einlassen und gaben der BI Recht. Der Schwanenteich-Weg wurde nicht abgeholzt, das Ufer nicht mit Betonsteinen eingefasst, der Weg nicht LKW-gerecht verbreitert. Das Südufer blieb von der LAGA unberührt. Ausschlaggebend für den Erfolg war eine Menschenkette am Ufer mit über 500 Teilnehmern.

Paradox: Kind und Kegel schützten ihren grünen Schwanenteich vor dem Zugriff einer grünen Bürgermeisterin und ihrem Klientel.

Erfolgreiches BürgerbegehrenMenschenkette um den Schwanenteich in GiessenMenschenkette der 500 BürgerInnen

Zwar konnte die Landesgartenschau nicht verhindert werden, die große Teichhuhn-Population, die Orchideen, die Kröten (beide Arten) nicht gerettet werden. Auch eine Fußgängerunterführung unter der Ostanlage wurde für die LAGA zugeschüttet: Kosten: gesamt 700.000 Euro! 

Leidtragende waren die Gießener Bürger, denn Renovierungen von Schulen, Sporthallen, Brücken usw. wurden aufgeschoben. Zuschüsse für soziale Einrichtungen wurden gekürzt. Das Erholungsgelände "Wieseckaue" mutierte zum Eventpark.

Es konnten aber zahlreiche Bäume und Gebüsche geschützt werden, viele Gießener wurden kritischer gegenüber den Gießener bürgerlichen Parteien und ihren Versprechungen. 

Die Bürgerinitiative "Wieseckaue" führte nach der Landesgartenschau den Widerstand fort. 

Denn die Stadtregierung aus Grünen und SPD machte aus dem nördlichen Bereich an der Theodor-Litt-Schule eine Partymeile. Im Landschaftsschutzgebiet wurde  als Nachfolger des "Palmencafes" die "Strandbar" jeweils im Frühjahr zur Brutzeit mit viel Lärm aufgebaut.
Bier- und Weinfeste mit angeblich 10000 Besuchern störten mit lautstarker Musik das angrenzende Biotop und die Anwohner. Die Vermüllung des Erholungsgebietes nahm riesige Ausmaße an. Nichtstun und Planungsfehler der Gartenamtschefs und ihrer Frauin Weigel-Greilich führten zur Wasserdurchlässigkeit des Wegs am Schwanenteich und zu starkem Algenbefall.