Umweltpreis 2016 - Vorschlag für die
vorausschauende Leitung des Gartenamts und ihre Chefin im Magistrat
für ein Loch als Ausgleichsmaßnahme
Presseerklärung der Bürgerinitiative "Wieseckaue",
Gießen
11.06.2016
Umweltpreis für 2016 in Gießen
Gießen | Auch in diesem Jahr reicht die
Bürgerinitiative "Wieseckaue" einen Vorschlag für den
Umweltpreis ein. Die letzten Jahre erzielten die Vorschläge
für den anerkannten und verdienten Ornithologen Dietmar
Jürgens leider keinen Erfolg.
Hintergrundinformation
"Verlängerter Bewerbungsschluss für Umweltpreis der
Stadt Gießen 2016
Es sind erst wenige Bewerbungen für den Umweltpreis der Stadt
Gießen für 2016 eingereicht worden“,
wundert sich Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Gerda
Weigel-Greilich und ergänzt, „im letzten Jahr hatten
wir immerhin 7 Bewerbungen.“ Auch deshalb, weil die
Umweltjury, die den Preis auslobt, frühestens im Juli 2016 neu
berufen wird, verlängert Weigel-Greilich die Frist zur Abgabe
bis zum 30.06.2016. Sie fordert Personen, Gruppen oder Institutionen
aus Gießen nochmals auf, sich zu beteiligen. Es sind auch
berufliche oder geschäftliche Leistungen
auszeichnungsfähig, nicht jedoch Aktivitäten aufgrund
rechtlicher Verpflichtungen. Damit können auch
Gießener Firmen oder Wissenschaftler ausgezeichnet werden,
wenn ihre Aktivitäten in den genannten Umweltbereichen
liegen.“
Hier unser Vorschlag:
Hiermit schlägt die Bürgerinitiative
„Wieseckaue“ für den Umweltpreis 2016 der
Gartenstadt Gießen das Gartenamt der Gartenstadt
Gießen und seine vorausschauende Leitung vor.
In hervorragender, um nicht zu sagen herausragender, Weise hat sich das
Gartenamt der Gartenstadt Gießen um die natürlichen
Ressourcen der Wieseckaue verdient gemacht.
Diese Verdienste gehen über das normale Maß der
täglichen Arbeitsbelastung und der alltäglichen
Aufgaben weit hinaus.
Eine besondere Augenweide und gleichzeitige
Naturschutzmaßnahme stellt der
„Amphibienteich“ am Waldbrunnenweg neben den
ehemaligen Tennisplätzen dar.
Hier wurde als Ausgleichsmaßnahme für die nicht
erfolgte, aber vorher von der Stadt zugesagte,
Ausgleichsmaßnahme im Nordwesten des Großen Teiches
in einwöchiger Arbeit mit dem Bagger ein flaches Loch
gebuddelt. Das heißt, jeden Tag wurde ja nicht gebuddelt, um
genau zu sein.
„Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist“, wusste schon
Kurt Tucholsky. Dieses Loch sollte aber gefüllt werden, mit
Teichhühnern, (damit die BI „Wieseckaue“
oder der NABU oder HGON nicht so schimpfen) und natürlich mit
Wasser.
Da wo ein Loch ist, ist auch ein Rand, wusste auch Kurt Tucholsky.
Damit man in das Loch starren kann. Deshalb wurden einige Stecken am
Rand, sprich Binsen, in die Erde gesteckt. So ist der Rand besser zu
erkennen und - das Teichhuhn kann sich verstecken. Vor der
Landesgartenschau? Das ist zu spät! Das ging also in die
Binsen - nicht das Teichhuhn sondern diese Maßnahme.
Vielleicht ist jedoch das Teichhuhn – in seiner bekannt
unvorsichtigen Art – beim Tauchversuch im Schlamm kopflastig
geworden. Da hülfe nur noch das naheliegende Rote Kreuz
– nicht mehr das Gartenamt.
Aber es sollen ja auch Amphibien dort siedeln. Die müssen sich
dort auch in den Binsen verstecken (Holzauge sei wachsam!), denn die
Graureiher sind im Anmarsch. Aber dann können sich die scheuen
Amphibien auch auf dem Hundeparkplatz verstecken. Nur – dort
ist kein Baum, bei dem sie bei 3 auf demselben sein könnten.
Pech gehabt!
Aber da bei Normaltemperatur und ohne Unwetter das Teichloch
verödet und verdorrt brach liegt, sollten Amphibien lieber
zeitweise die Löcher besiedeln, die im Schiffenberger Weg von
den Baggern gerissen werden. Dort kommt das Wasser garantiert hin
– eventuell sogar aus den Mooren im Burgwald.
Apropos Libellen! Die haben mit „Bellen“ nichts zu
tun, auch wenn der Hundeparkplatz ohne Baum daneben liegt. Nach Herrn
Wiemer soll diese Ordnung dort Gebären – und zwar an
den Stecken, äh Binsen! Auch die sollen in die Binsen gehen!
Im Moment könnte vor allem die Pechlibelle Bestand haben.
In weiser Voraussicht hat unser Gartenamt aber der Wildbienen gedacht,
die nach der Landesgartenschau im Loch – als es noch ein
Nicht-Loch war – angesiedelt werden sollten. Auch ein
Versprechen der Stadt vor der Massenverunstaltung
„Landesgartenshow“!
In Wechselfolge können bei getrocknetem Teich-Modus die
Wildbienen, bei Wasserreichtum die Teichhühner ihr Leben
fristen. Ganz schön schlau!
Und noch ein Tipp der BI: Ein Steilufer wäre schön.
Der Eisvogel könnte dort brüten.
Das überfordert aber die sich selbst
Schulden-geschwängerte Stadtregierung (sozusagen
Jungfern-Schulden-Zeugung).
Denn da ist auch ein Loch – im Haushalt. Viel, viel
größer als das Teichloch.
Vielleicht ist dieses deshalb so klein.
"Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch’nen zweiten Plan
Geh'n tun sie beide nicht."(BB)
Und jetzt singen wir alle mit dem Gartenamt: „Ein Loch ist im
Eimer – oh Gerda – oh Ludwig...“
und freuen uns mit unserem Gartenamt über diesen Preis, den es
schon lange durch unterschiedliche Baumaßnahmen an der
Oberlache verdient hat.